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Mittelalterliches Schulwesen#

Seine Anfänge entwickelten sich auf dem Boden des heutigen Österreichs im 7./8. Jahrhundert zuerst in zur Absicherung der Missionierung errichteten Klöstern für die Heranbildung des Mönchsnachwuchses, der häufig schon im Kindesalter (pueri oblati) an die Klöster kam. Neben solchen Klosterschulen entstanden an Bischofssitzen so genannte Domschulen, darunter war Salzburg (nach 774) im Früh- und Hochmittelalter von besonderer Bedeutung. Der gehobene Unterricht vollzog sich bis in die Neuzeit in lateinischer Sprache. Größere Klöster besaßen neben ihrer "inneren" Schule (schola interior) für zukünftige Mönche auch eine "äußere" (schola exterior) für Adel und Bürger gegen Entgelt. Ab dem 12. Jahrhundert erhielten auch größere Pfarren schulische Einrichtungen hauptsächlich zur Ausbildung für den Kirchendienst und für Weltkleriker. Die Pfarr- oder Bürgerschule zu St. Stephan nahm darunter einen besonders hohen Rang ein. - Mädchenbildung war in den zahlreichen Frauenklöstern möglich, auch diese nahmen "äußere" Schülerinnen auf.

Im Spätmittelalter wurden in Wiener Klöstern (bei den Augustiner-Eremiten, Dominikanern und Karmelitern) Generalstudien eingerichtet; der Habsburger Rudolf IV. gründete 1365 die Universität Wien. Außerdem suchten selbstbewusste Bürger der Städte die Pfarrschulen für ihre Bedürfnisse (Schriftlichkeit in Handel und Wirtschaft) zu nützen und richteten städtische Lateinschulen ein. Im 15. Jahrhundert entstand ein den Bürgerinteressen dienender neuer Schultyp, der Lesen und Schreiben in deutscher Sprache, Rechnen, Kenntnis der Münz-, Maß- und Gewichtseinheiten und Ähnliches vermittelte. Diese "deutsche Schule" (für Knaben und Mädchen) wurde wie ein Gewerbe - aus wirtschaftlichen Gründen oft als Zweitberuf - von Schulhaltern geführt. Österreich besaß damit am Ende des Mittelalters schulische Einrichtungen von der elementaren bis zur höchsten Bildungsstufe.